In einer ganzen Reihe von Wissenschaftsdisziplinen gehört es inzwischen zum guten Ton, über Bilder, ihre prinzipielle Erklärbarkeit, ihre Zeichenhaftigkeit und über die Bedeutung des eigenen wissenschaftlichen Beitrages hierzu zu sprechen. Nur die Bildproduzenten - zuweilen als Bildforscher bezeichnet - äußern sich selten.
Die Gestaltungs- oder Designtheorie untersucht mittels einer wissenschaftlichen Perspektive bspw. Bilder. Sie legt den Schwerpunkt, und damit auch in Unterscheidung zu bspw. der Semiotik, auf die Form des Zeichens als ein (visuelles, auditives, taktiles) Ereignis für den Nutzer. Dieser Blick auf die Nutzung, inklusive aller Möglichkeiten der Fehl-Nutzung von Designgegenständen - Rolf Sachsse hat es auch als 'die drei Leben des Designs' beschrieben - ist das Typische der Gestalterprofession und mithin auch seiner Begleitung in der Theorie. Die Designtheorie erforscht genau dieses unangenehme, ungenaue und zuweilen unberechenbare Spannungsverhältnis von Norm und Nutzung.
Wissenschaft wird damit schwierig, aber nicht unmöglich.